Erziehung zum Gentleman
Mit der
Flüchtlings-Debatte ist die Frau plötzlich in den Mittelpunkt gerückt. Weshalb
gerade sie das Recht hat, Kritik zu äußern & der Staat nicht genug für Gentlemen-Schulung tun kann.
Durch den muslimischen Teil der Altstadt Jerusalems zu streifen, ist ein Erlebnis - in jeglicher Hinsicht!! Ein Warnschild alias Bitte anziehen! oder Bloß verhüllen! würde man hier niemals an den alten Gemäuern ausfindig machen und dennoch versorgen einen Einheimische stets mit den gleichen Tips. Ellenbogen und Knie verdeckt und bloß kein Ausschnitt lauteten daher auch meine Worte, als Freundin E. anreiste und wir uns morgens vor dem Spiegel für die „Heilige“ Stadt fertig machten. Ein Problem hatte mit jenem Dress-Code keine von uns beiden, auch wenn ich immer noch nicht verstehen mag, wie das Christentum, der Islam und das Judentum gleichermaßen auf die Vertuschung weiblicher Reize bestehen - einen Burka-Baum hat die Natur schließlich nicht hervorgebracht. Wie dem auch sei. Andere Länder, adere Sitten. Sich als Tourist respektvoll gegenüber den Heiligtümern anderer zu zeigen, erschien uns sinnvoll und so zogen wir in langen Kleidern und leichten Mänteln los, um niemanden auf böse Gedanken zu bringen…
Am Ziel angekommen, ließen wir uns im Christen-Viertel erst mit einem Humus zu Michelin-Preisen übers Ohr hauen (mit blöden kleinen Mädchen kann man’s ja machen, aber unterzuckert und am Rande der Erschöpfung hätten wir für das Geld wahrscheinlich auch Heu gefressen) und machten uns von dort schließlich zu den orientalischen Märkten auf.
Es war mein erster Besuch ohne männliche Begleitung und es dauerte nicht lange, bis man das auch zu spüren bekam. Da es ein Tag unter der Woche und März noch längst nicht Israels Saison war, lag über dem Labyrinth von kunterbunten Gewürz-Ständen, Teppich-, Tee-Geschirr-, Souvenir- und Gewänder-Ladennischen eine behagliche Stille. Nur das Klappern unserer Schuhe auf dem Pflasterstein war zu hören. „Hello! Where are you from?!“ „Hey, Ladies! Come closer!“ „I have the best figs - wanna try?!“ Von allen Seiten Männerstimmen und geschäftsfreudiges Werben, eine Kunst, die einem wahrscheinlich nur die arabische Welt ins Blut mischt, vom Feilschen mal ganz abgesehen. „No, thanks!“ lautete wie immer unsere Standardantwort, denn wenn man nur den kleinen Finger reichte, rissen sie einem den ganzen Arm ab und bequatschten einen stundenlang zum Kauf ihrer besten Feigen, Flöten und Faser-Schuhe. Doch da die Dämmerung schon Jerusalems Hügel empor kroch, wollten wir alles eher im Schnelldurchlauf betrachten.
Einen der Fehler, die wir hier begingen, war nicht nur, dass wir uns ständig in den Abzweigungen vertaten und immer wieder im Kreis liefen (von daher waren wir bald äußerst bekannte Gesichter!), sondern den Händlern (europäisch naiv wie wir waren) für jedes „No, thanks!“ entschuldigende Lächeln zuwarfen. All die aufgeweckten Augenpaare, blitzvergnügten Lächeln (sollte es verführerisch sein?), und flirtiven Säuseln, die einem daraufhin von überall her, aus jeder Ecke und jedem Winkel zuflogen, ließen einen glauben, man liefere hier gerade im Scheinwerferlicht, vor aller Augen, eine höchst verruchte Burlesque-Show ab. Oder aber, man hätte sich soeben in einen saftigen Grillspieß verwandelt, bei dessen Anblick unseren Zuschauern schon das Wasser im Munde zusammen lief. Ja, das Gefühl, ein nettes Stück Fleisch zu sein, trifft es sehr gut, wenn doch ohne Kopf und Verstand, wenn doch ohne ein Fünkchen Würde.
Alle Händler über einen Kamm scheren, kann ich jedoch nicht. Denn da gab es noch die altehrwürdigen Herrn in grauen Anzügen, welche türkischen Kaffee aus ihren silbernen Kännchen nippten und einen einfach nur kühl betrachteten - „Who let the dogs out?!“ stand ihnen sichtlich auf die Stirn geschrieben. Diese Miene kannte ich bereits gut, nämlich aus der jüdisch-orthodoxen Welt, wo die Männer einen kurz mustern und anschließend schnell das Gesicht wegdrehen, als könnten sie sich eine Augenkrankheit einfangen, blickten sie einen zu lange an.
Bei allem Geschrei, man gewöhnt sich irgendwann dran. Das Gefühl, nichts als ein Objekt der körperlichen Begierde und freier Verfügbarkeit darzustellen, habe ich allerdings nicht so schnell vergessen. Schon gar nicht, als E. am Ende unseres Spaziergangs zwei fremde große Hände an ihrem Allerwertesten auffinden musste. Dank des Zufalls begegnet wir dem Grapscher ein zweites Mal, doch E’s „You should be ashamed!“ beeindruckte ihn (der frecher Weise auch noch jünger als wir war) nicht im Geringsten, denn er grinste nur wie ein Honigpferd und spazierte davon.
Wundert es mich?
Bei allem Respekt nicht sehr! Wenn man sein eigenes Weib und Töchterlein der Keuschheit halber in aller Art von Hidschab, Al-Amira, oder Chimäre versteckt, muss ich in meinem mehr als knielangem Kleid und Trenchcoat wohl oder übel wie ein leichtes Mädchen dahergekommen sein. Ganz zu Schweigen von meinem offenen Haar und nackten Fesseln. Dass ich mich überhaupt auf der Straße umtreibe, ohne die Begleitung eines Vaters, Bruders oder Ehemannes erweckt wahrscheinlich schon den Verdacht, eine westliche Prostituierte zu sein, was wundern mich da noch gierige Blicke?! Was wundert es mich, in einem Viertel aufzufallen, wo man muslimische/ anständige Frauen kaum zu Gesicht bekommt, wo das Geschäft doch für Männer bestimmt ist, die Frau jedoch am Herd hängen bleibt?!
Was mich allerdings wundert,
ist, dass ein Jahr später Sätze wie diese in Deutschland’s Zeitungen an der Tagesordnung stehen:
< Nach Polizeiangaben hat ein 17-Jähriger im Spaßbad Aqua Laatzium zwei Kinder und eine 18-Jährige sexuell belästigt. Laut "Bild"-Informationen handelt es sich dabei um einen Asylbewerber aus Afghanistan.
Die acht und neun Jahre alten Mädchen hatten sich nach Angaben der Polizeidirektion Hannover gemeinsam in einem Nichtschwimmerbecken aufgehalten und gespielt. Nachdem der Jugendliche die Kinder unter der Wasseroberfläche offenbar mehrfach angefasst hatte, verließen sie den Pool und vertrauten sich einem Erziehungsberechtigten an.
Gegen den 17-Jährigen wird nun wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie der Beleidigung auf sexueller Basis ermittelt. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Hannover wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt. Ob er künftig Hausverbot in dem Spaßbad hat oder das Spaßbad zur Tabuzone für Asylbewerber erklärt wird, steht noch nicht fest. Das Schwimmbad wollte sich nicht zu den Vorfällen äußern. >
(Quelle: http://www.welt.de/vermischtes/article151140707/17-jaehriger-Afghane-belaestigt-Kinder-und-junge-Frau.html)
Von hartem Durchgreifen kann hier wohl kaum die Rede sein. Und sei es nur um ein Zeichen zu setzten, oder für Abschreckung zu sorgen. Nein, dass tun wir deutschen Gutmenschen nicht, wir haben noch nicht mal den Mumm, Hausverbot im Schwimmbad zu verteilen. Zu viel Angst treibt uns an, wieder als Nazis abgestempelt zu werden, als sexuelle Belästigungen mit dem Wort Migrant zu verknüpfen, wenn es tatsächlich der Fall ist. Selbst wenn Nachbarländer wie Schweden und Dänemark längst mit ihrem super liberalem Kurs auf die Nase gefallen sind und aus letzter Verzweiflung nun Sex-Kurse anbieten (wie die New York Times Überschrift <Norway offers migrants in how to treat women> verrät), weil die Vergewaltigungsraten seit der starken Einwanderungswelle 1975 dramatisch anstiegen und beispieweise Schweden nun offiziell als „Rape capital of Europe“ gilt.
< Fearful of stigmatizing migrants as potential rapists and playing into the hands of anti-immigrant politicians, most European countries have avoided addressing the question of whether men arriving from more conservative societies might get the wrong idea once they move to places where it can seem as if anything goes.
But, with more than a million asylum seekers arriving in Europe this year, an increasing number of politicians and also some migrant activists now favor offering coaching in European sexual norms and social codes. >
(Quelle: http://www.nytimes.com/2015/12/20/world/europe/norway-offers-migrants-a-lesson-in-how-to-treat-women.html?_r=0)
Fakten zu vertuschen, oder sie aus politischer Korrektheit klein zu reden, kann wahrlich nicht die Lösung sein. Und Eine Armlänge Abstand leider auch nicht. Hingegen sollten wir uns mehr trauen, den Umgang der Frau im Islam und arabischen Ländern offen zu thematisieren, denn mit allem anderen setzten wir uns in der Flüchtlingskrise ja auch freudig auseinander. Und wenn Kinder nicht mehr Badeanzüge im Schwimmbad tragen können, ist es leider auch an der Zeit.