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Jung & Lässig

In die Uni

zu gehen, ist wie täglich eine Modenschau zu besuchen. Ein Pool von junger, kreativer Avantgarde. Doch was ist für den Campus eigentlich angemessen??!

Die Kunst zu wissen, was man wo trägt, ist der Grundstein jedes ausgefeilten Stils. Der Smoking verlangt zur späten Stunde getragen zu werden, ein Waldspaziergang schreit nach Gummistiefeln (und nicht nach Lackschühchen) und ganz ohne Zweifel wurden Jogginghosen einzig allein für sportliche Ereignisse erschaffen. Jede Fashionista würde mir genau jetzt das Wort abschneiden - der Mode seien doch keine Grenzen gesetzt, je zügelloser desto besser - womit wir uns mitten im Mode-Zirkus befinden, nicht unbedingt jedoch auf dem elegantem Terrain.


Das Outfit des Unilebens hat man vor allem dank alter Filme vor Augen. Lovestory und der berühmte „Preppy-Look“ haben längst Geschichte geschrieben, Kniestrümpfe, kombiniert mit kurzem Faltenrock, Rauten-Pullover und College-Schuhen das Bild der klassischen Studentin gezeichnet. Nicht zu vergessen der Stapel Bücher unter dem Arm! In den Staaten ergänzte man jenen Look mit der zweifarbigen College-Jacke, welche mit ihrer sportlichen Natur ein wenig an Baseball erinnert und dem ganzen mit ihren Druckknöpfen etwas Pep verleihte.

Heute - ein paar Jahre später - scheint die Jeans die Oberhand auf dem Unigelände gewonnen zu haben, nur ein paar Punks und Hipster tuen ihr Bestes, sich abzugrenzen. Ein guter Ausgleich zu den restlichen Preppys und Modemuffeln. Die meisten haben den Dreh raus, dank ihrer Alltagskleidung nicht für Diskussion zu sorgen, mit oder ohne Geld. Interessant wird es nur, wenn es manch einer übertreibt.


Das wiederum muss gar nicht an den Marken liegen, sondern eher an der halsbrecherischen Kombination <Je mehr desto besser>. Der bodenlange Nerz ist nicht genug, es muss noch der gigantische Schlapphut oben drauf und das dicke Tiffany-Hundeband um den Hals geknotet sein. Die Schuhe flackern eine Spur zu laut und der gigantische Krokodil-Leder-Koffer am Arm scheint die halbe Schulter auszukugeln. Auch an den Handgelenken stauen sich die Klunker schon beängstigend und presste sie ihr Gesicht in ein Kissen, entstände ein Picasso. Schnell wird einem klar, dass weniger leider doch mehr ist...!


Wirft man einen Blick in die Modebibel, scheint der Unterschied gar nicht mal so gravierend. Denn im Grunde hat sie alles richtig gemacht und die Artikel mit Preisen auf Anfrage ergattert. Der Haken an der Sache ist nur, dass es nicht jung und schon gar nicht lässig aussieht. Das sollte meiner Meinung jedoch der Sinn und Zweck eines Uni-Outfits seien, denn diese Epoche wird nur einmal im Leben und dann nie wieder kommen. Den Nerz und anderen Schnickschnack kann man jedoch bis an sein Lebensende zur Schau tragen und dann sogar ein wenig ernster darin genommen werden als in der Statistik-Vorlesung.

Abgucken kann man sich das insbesondere vom Street-Style der Models. Die haben (nachdem sie von Shouting zu Shouting von hunderten Stylisten eher zu Kunstwerken als Lebewesen verkleidet wurden) oft den Dreh raus, wie man exquisite Designer-Teilchen mit legerer Alltagskleidung mixt und dabei sein Alter nicht vergisst. Taufrisch hat das nämlich den Vorteil, dass man im Zweifelsfall auch einen Kartoffelsack zum neusten Schrei umfunktionieren und ohne Reue auf Flohmärkten und Second-Hand-Läden einkaufen kann. Anstatt in die super fashen Boutiquen zu rennen, gebt euer Studenten-Budget doch lieber für Erinnerungen wie Reisen oder Festivals aus!!


Und hier zuletzt ein paar Campus-Mode-Highlights!


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