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Mach-Sie-Neidisch


Bekanntlich
zerfrisst Neid das Gesicht. Aber können wir dieser durchaus menschlichen, wenn auch ziemlich uncoolen Eigenschaft nicht doch etwas Gutes abgewinnen?!

Schön zu reden, ist an diesem Gefühl im Grunde nichts. Es zieht einem die Füße unter dem Boden weg, lässt einen mit dem Glauben, nichts wert und daher etwas komplett Überflüssiges zu sein, im Regen stehen. Auch möchte ich mir hier kein Urteil über den Umgang von unwiderruflichen Schicksalsschlägen machen, der einen die Verteilung von Gerechtigkeit & faireness zu hassen lehrt. Niemandem fällt es leicht, einer anderen Person aus tiefstem Herzen alles Glück der Welt zu gönnen, wenn bei einem selbst nur sieben Tage Regenwetter herrscht - auch wenn das viele so großherzig von sich behaupten mögen.


"Grün vor Neid", heißt es auch, denn das ist es, was deinem Gesicht dabei passiert, ganz automatisch. Sei es die schönere Nase, das klügere Kind, die größere Sympathie, das schönere Haus, die bessere Laune, oder das dickere Portmonee. Aber hier befinden wir uns schon bis zum Hals im Schlamassel, denn der Vergleich markiert bereits den Anfang vom Ende. "Man kann sich nicht nur das schöne, Beneidenswerte rauspicken", erinnerte man mich oft in meiner Kindheit (wenn ich mich beschwerte, das, oder das nicht zu haben, was aber der oder die besaß) "wenn, dann musst Du schon das Gesamt-Paket nehmen". Jenes Totschlagargument ist mir heute noch in Erinnerung, schiele ich mit einem Anflug von Missgunst auf die Gabe oder Habe eines Mitmenschen. Die vielen Schuhe im Kleiderschrank würde ich auf der Stelle nehmen! Doch auch das zerbrochene Elternhaus...?! Nein, danke!


Was ich hier viel eher anzudeuten versuche, sind die Alltags-Eifersuchten. Jene kleinen, fiesen Stimmen, die deinen Gegenüber in einem negativen Licht auftreten lässt, da er in deinen Augen überlegen scheint. Wie zum Beispiel der Fakt: Mr. Soundso heimst monatlich das Doppelte meines Gehalts ein. Fazit: Werso kräftige Ellenbogen hat, muss doch ein Arschloch sein. Oder sehr bekannt auch bei Frauen: Verdammt, Ms Dingsda sieht zehn Mal besser (dünner) in ihrem Kleid aus - die kann sich doch nur den Finger in den Hals stecken.


Dass jene armselige Schlussfolgerungen reiner Schwachsinn sind, merkt man meistens schon beim Formulieren des Gendankes. Was einen dabei eigentlich wütend macht, ist nämlich man selbst bzw. die eigenen Schwächen. Und das Gegenbeispiel streut eben noch ein wenig Salz in die Wunde. Aber anstatt sich als Griesgram mit seinem "Schicksal" zu begraben und irgendwann als Grabstein einen Mittelfinger zu besitzen, gibt es da ein Gegenmittel. Und das ist nichts anderes als Nachahmung. Schon in Aristoteles Tragödien handelte die im Übrigen von übernatürlich guten Charakteren, besser als alles Weltliche.


Man nehme sich den Gegenstand des Neides als Vorbild und tue es ihm schamlos nach. Nicht seineshalber, sondern DEINETwegen. Sobald das gesagt und auch getan ist, wird man zusehen, wie der perfide Neid ganz von allein zu einem Häufchen Asche zusammenschrumpft und sich im Wind verflüchtigt. Außerdem ist es doch viel gesünder, von perfektionistischen Vorbildern angespornt zu werden, als von abschreckender Natur zur Stagnation. Oder nicht?! Auch sollte man sich andersherum nie kleiner machen, um andere nicht unzufrieden zu stimmen. Weckt den stachligen Willen in ihnen, etwas zu ändern - und zwar an Eurem Beispiel. Ein sehr weiser Mann, ... namens Nelson Mandela, hat mal gesagt:



"Our deepest fear is not that we are inadequate, our deepest fear is that we are powerful beyond measure. It is our light, not our darkness that most frightens us. We ask ourselves, Who am I to be brilliant, gorgeous, talented, fabulous? Actually, who are you not to be? You are a child of God. Your playing small does not serve the world. There is nothing enlightened about shrinking so that other people won't feel insecure around you. We are all meant to shine, as children do. We were born to make manifest the glory of God that is within us. It's not just in some of us; it's in everyone. And as we let our own light shine, we unconsciously give other people permission to do the same. As we are liberated from our own fear, our presence automatically liberates others."






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